Together2Sarajevo – Sport Camp vom 11. bis 17. April 2019

Mittwoch, den 22. Mai 2019 um 07:42 Uhr Marcel Algner
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Tag 1 - Donnerstag ab 17 Uhr

Treffpunkt für die 21 D-Junioren und 7 Betreuer war der Parkplatz am Wellenbad. natürlich waren auch die Eltern der Jungs da, mit gemischten Gefühlen von fröhlicher Aufregung bis hin zu tränenreichen Gesichtern. Während einer letzten Kontrolle der erforderlichen Ausweise und Dokumente wurde der 33-Sitzer vom Reiseunternehmen Kasch beladen. Eine letzte emotionale Verabschiedung und es hieß aufsitzen - die Fahrt ins über 1500 km entfernte Sarajevo ging los. Schnell fanden die Kids im Bus ohne elektronische Helferlein zu klassischen Spielen von Schnick-Schnack-Schnuck über Stadt-Land-Fluss und schlichten Witze erzählen ihre Plätze im Bus. Es dauerte auch nicht lange und die ersten wurden vom Schlaf übermannt. Nach einem kurzen Fahrerwechsel in den frühen Morgenstunden ging es dann mit einem spannenden Umweg dank unserem geschätzten Karle gen kroatisch-bosnische Grenze.

Tag 2 - Freitag ab 9:30

An der kroatischen Grenze wartete dann die erste echte Herausforderung auf das gesamte Together2Sarajevo Team. Alle Papiere waren bereit, Pässe und Bescheinigungen zur Hand - jedoch wurde bereits an der kroatischen Grenze ein Pass geblockt, man riet uns freundlich die Weiterfahrt nicht zu riskieren, da an der bosnischen Grenze entweder die gesamte Reisegruppe oder nur dieser eine Reisende umkehren müsse.

Nun hiess es für alle Schulterschluss - mit Hilfe der kroatischen Grenzbeamten konnte ein Termin bei der deutschen Botschaft in Zagreb vereinbart werden, welche in den kommenden 2,5 h schließen würde. Zwei Betreuer starteten samt einem Spieler im kroatischen Taxi gen Zagreb während der Rest des Betreuer Teams die Jungs über die bosnische Grenze begleitete, um dort ein erstes Teamevent in einem Einkaufszentrum zu starten. Es ging um alles oder nichts, unser Motto wollten wir unbedingt umsetzen - Together2Sarajevo, also alle gemeinsam nach Sarajevo.

Auf dem Weg nach Zagreb wurden die betreffenden Eltern erreicht und angewiesen, sich entsprechend bei der deutschen Botschaft in Zagreb zu melden. Nach einer Punktlandung um 11:59 an der Botschaft waren die benötigten Papiere bereits vorbereitet und das Spezialkommando konnte nach einer kleinen Stärkung durchatmen und wieder zur Grenze zurückreisen. Dort ging es dann verkehrsbedingt um Zeit zu sparen zu Fuss über beide Grenzen. Papiere wurden gecheckt und man konnte endlich zum Rest der Reisegruppe dazustossen. Mit großer Erleichterung ging es dann endlich weiter nach Sarajevo.

Leider musste ein erstes Training wegen verspäteter Ankunft beim befreundeten FK Radnik im kleinen Ort Hadžići ausfallen. So ging es dann gleich auf die gebuchte Wanderhütte um die Zimmer zu beziehen und sich für den kommenden Tag zu rüsten.

Nach einem leckeren Abendessen mussten die Kicker noch selber eigens ersonnene Hausregeln sowie Regeln im Umgang miteinander zu Papier bringen.

Tag 3 - Samstag ab 6:30

Früh aufstehen, Laufklamotten anziehen und dann erstes Lauftraining drei Kilometer den Berg über etliche Serpentinen hinauf. Kleine Spitzensportler schafften es in erstaunlich guter Zeit bis ans Ziel, einige andere blieben teilweise regelrecht auf der Strecke. Erst als alle am Zielpunkt angekommen waren, wurde der Rückweg angelaufen. Dann hiess es frisch machen und um 8:30 Frühstück nach bosnischer Art - ein Traum von verwunderten und empörten Gesichtern der D-Junioren ob des seltsamen Essens am Morgen. Nun, verhungert ist niemand, probieren und zusammenreissen war ein erklärtes Ziel.

Nach einem 1-stündigen Auftakttraining wurde in einem kleinen, lokalen Schnellimbiß das Mittagessen eingenommen. Anschließend spielten unseren D-Junioren D1 gegen U13-Junioren, für die Mannschaften beider seiten war es ein Erlebnis, schnell merkte man das die U13 von FK Radnik das spielen auf dem 11er Feld schon gewohnt waren. Doch davon ließen sich die Jungs der TSG nicht beeindrucken und fanden schnell in das System. Jedoch mit der sehr Körperbetonten Spielweise der Gastgeber mussten sich unsere Jungs erst einmal arrangieren und ihre weiche schale etwas abhärten.

So mussten auch unsere D2-Junioren, die im Anschluß gegen die Jungs und Mädchen der U11/ U12- vom FK Radnik im Trainingsspiel spielten spüren das hier eine rauere Spielweise herrscht. Aber Summa Summarum kann man sagen man bewegte sich auf Augenhöhe.

Beide Spiele waren gezeichnet durch schnelles Passspiel und schönen Kombinationsfußball bis hin zu sehenswerten Dribblings und Zweikämpfen.

Nach einem Lauf- und kampfintensiven Tag waren alle beteiligten froh wieder auf der Berghütte angekommen zu sein.

Nach einer Regenerationszeit und einem wohlverdienten Abendessen standen noch Teambuildingmaßnahmen auf dem Programm. Ziel war es den Jungs zu zeigen wo ihre Positiven Eigenschaften sind. Dies Selbstreflektion war für viele Kinder ein Herausforderung, sie mussten sich erstmals intensiv mit sich und ihren Gefühlen auseinander setzen. was auch die Tage danach immer besser funktionierte.

Ein Highlight war auch ein Challenge die zwei Spieler vor Grund eines Regelverstoßes mit dem Trainer eingehen mussten. Die Drei battelten sich im Liegestützeduell und der Verlierer musste am anderen Morgen ein Lied singen.

Verloren hat der Trainer die challenge, aber gewonnen hatte er trotzdem. Die jungs gingen voll an Ihr Limit und das war es Wert.

Jetzt hatten sich alle Ihre Nachtruhe redlich verdient.

Tag 4 - Sonntag ab 6:30

Früh aufstehen, Laufklamotten anziehen und dann erstes Lauftraining 3 Kilometer den Berg über etliche Serpentinen hinauf. Zuvor wurde vom Trainer noch ein Lied gesungen da am abend zuvor ja Challenge verloren wurde. Erschöpft aber schon deutlich Leistungsgesteigert kamen die jungs nach dem Laufen zurück und gingen zum Frühstück über - reichhaltig, fettreich und proteinlastig. Teller wurden getauscht, einiges hin und her geschoben, der eine oder andere wurde nicht ganz satt. Dann noch einen Apfel und eine Banane hinterher und die Mannschaft trat zur fahrt ins Trainingszentrum beim FK Radnik an.

Dann Trainingsvormittag auf Platz vom FK Radnik das durch ein gemeinsames Spiel auf ein Kompaktfeld (9vs.9) gegen die U11/ U12 von FK Radnik abgerundet. Auch bei diesem Spiel merkte man das unsere Jungs von Tag zu Tag besser, präsenter waren.

Mittags nahmen wir an der Einladung zum Grillfest durch die Gasteltern des FK Radnik teil. Auf dem Gelände unserer Herberge wurde bei einem gemütlichen, gemeinsamen Zusammensein nach bosnischer Art gegrillt und reichlich gegessen. Den Nachmittag ließen wir ausklingen bei Sport und Spiel auf dem Gelände. Viele Kennenlerngespräche der Eltern mit den Betreuern, Erfahrungsaustausch auf Deutsch, Englisch, Bosnisch, Händisch und Füßisch!

Für den Abend war der Besuch eines erstliga Spiels geplant. Als wir Betreuer erfuhren das nur wir die Jungs der TSG Ailingen ins Stadion gehen sollten, wurde im Handumdrehen durch einen Beschluss der Betreuer die Mannschaften von FK Radnik, gegen die man gespielt hat, inklusive der Trainer zum Spiel mit eingeladen.

Samir der sehr dankbar war für die Aktion organisierte noch schnell einen Bus der die Jungs und Mädchen dann ins Stadion bringen sollte.

Alles Organisiert ging es dann zum Auftakt für die Manschaften beider Vereine zum Spiel der 1. Mannschaft des FK Radnik. Hier haben die nach guter deutsche Fankultur eine Halbzeit den regionalen Fussball mit starken Spiezügen und ersten Toren unterstütz und angefeuert. Gut gelaunt und motiviert für das kommende Ligaspiel des FC Sarajevo (Erstplatzierter) gegen den Drittplatzierten FK “irgendwas” ging es dann nach Sarajevon in das Stadion. An diesem Abend staunten die Together2Sarajevo Jungs über das rustikale Stadion. Man sah auch hier dass man robust sein muss um in dieser Liga zu spielen. Unsere Jungs knüpfen auch hier an und unterstützen FK Sarajevo mit den Fangesängen, die sie zusammen mit Samir einstudiert hatte.

Nach später Rückkehr in die Herberge, stand für die Jung noch eine Überraschung auf dem Tisch. Es gab kurz vor der Nachtruhe noch einen hausgemachten Palatschinken. Erschöpft vom langen Tag ging es dann ins Bett.

Tag 5 - Montag ab 8 Uhr

Mostar - Ausflugstag

Kultur und Geschichte Stand auf dem Programm, nachdem ein inzwischen nicht mehr so zweifelhaftes Frühstück eingenommen wurde. Die Fahrt gen Meer durch das traumhaft schöne, bergige Land dauerte nicht lange, da die meisten der Jungs die Zeit für ein Nickerchen nutzen. Wenige Meter von der Altstadt und der von den Brückenspringern bekannten Brücke “Stari Most” starteten wir eine Erkundungstour durch das pittoreske Städtchen mit vielen kleinen Läden und Restaurants. Auf der geschichtsträchtigen Stari Most, welche im Balkankrieg zerstört wurde, konnte die Truppe ein paar schöne Erinnerungsfotos machen. Bei einem schmackhaften Mittagessen in einem örtlichen Restaurant konnte sich die truppe nach Herzenslust stärken, um dann in kleinen Gruppen selbst das Städtchen zu erkunden.

Zeitig ging es zurück, um nach einem Abschlusstraining mitr den Jung und Mädchen von FK Radnik noch zu absolvieren, der gedanke war hier in Gemischten Gruppen mit dem handicap der Sprachbarriere noch mehr zusammen zu wachsen. Hier hatten alle viel Spaß und man sah gleich die unterschiedlichsten Trainingsmethoden. Für die Trainer war es nochmals eine Erfahrung und ein guter Austausch unter Kollegen, nein ich will sagen nach dieser intensiven Zeit Freunde.

In unserer Herberge tauschte man sich am abend weiter über Fußball & kultur aus. Das gemeinsamen Abendessen mit unseren neuen Freunden des FK Radnik war ein Erlebnis, ich würde sogar sagen das Erlebnis schlechthin. Dieser Emotionale Abend ging jedem einzelnen unter die Haut, diese Verabschiedung und Danksagung von beiden Seiten ist nicht zu beschreiben.Geschenke wurden ausgetauscht, in der Luft knisterte es, Freudentränen flossen, man kann Sagen man hat sich liebgewonnen.

Ich kann abschließend nur sagen das Motto Together2Sarajevo wurde zum Motto Together with Sarajevo.

Nach der Verabschiedung mussten die Kinder der TSG Ailingen nochmals Ihre Köpfe zusammenstecken und in drei Projektteams mit anschließender Präsentation die Themen Team, Ernährung & Gesundheit erarbeiten. Mit guten Ergebnissen ging es dann verdient in den Schlaf über.

Tag 6 - Dienstag ab 8 Uhr

Länger schlafen, “frühstücken”, Packen, aufräumen, Stubendurchgang, Bus beladen, Sarajevo besichtigen, Abendessen Verabschiedung von Samir, Hana, Elma und Armin den Betreibern der Herberge, Aufsitzen und Abfahrt. Endlich wieder nach Hause, allerdings waren sich alle einig, dass noch ein paar Tage mehr gut gepasst hätten, um das Team noch mehr zusammengeschweisst hätten. nach einer langen Fahrt und wurde in Österreich wieder ein fahrerwechsel durchgeführt und die Jung, sowie das ganze Team Together2Sarajevo mussten sich von einem Witzigen und ebenfalls liebgewonnenen Begleiter unserem Fahrer Karle verabschieden. Er war ein angenehmer Zeitgenosse der immer wusste mit einem lockeren Spruch die Kinder un Spur zu bringen. dafür Danke Karle.

Die Letzten Kilometer bis nach Hause waren lang, doch das wohl ersehnte Ende war in Sicht in Ailingen angekommen wurden die Eltern erst durch die Betreuer empfangen und ein gemeinsames entladen wurde durchgeführt. Die Eltern konnten es kaum erwarten Ihre kinder die sich sicherlich auf dieser Reise persönlich wie auch sportlich entwickelt haben in die Arme zu nehmen. Alle waren Froh wieder zuhause Gut angekommen zu sein.

To be continued!

Fazit: Wir gingen auf diese Reise mit einem sozialen gedanken, kehrten als Team zurück und waren reich an Erfahrungen. Der leise Mensch konnte Reden, der laute konnte Schweigen, jeder konnte schwächen zeigen den das Team war da. Nicht nur ein Team hatten wir im Gepäck auch neue Freundschaften und viele gedanken zu neuen Projekten für die Zukunft des Fußballs, der Partnerschaft mit FK Radnik und Sarajevo.

Ein Danke geht an alle Supporte, Spender, Fahrer, Gönner, Helfer, Freunde, Eltern. Ein besonderer Dank Geht an Samir der uns über den ganzen aufenthalt einen 24h service geboten hat - Danke mein Freund.

Am Dienstag den 30.4.2019 bedankte sich die TSG Ailingen bei Ihren Eltern die durch ihre Unterstützung der vielen kleinen und großen Projekte zur Finanzierung dieses Mega Events beitrugen, in Form eines kleine Helfer Festes.

Auch hier waren viele Emotionen und der Spirit des Teams zu spüren, selbst die Eltern war hiervon begeistert was ihre Kinder erleben durften. Ich würde sogar sagen die Eltern sind von dem Spirit mitgerissen worden.

Wertschätzung, Respekt und ein großes Dankeschön!

Marcel Algner, TSG Ailingen